Am 12. Februar ist der Red Hand Day. Trotz Corona wollen wir dann gemeinsam auf die Situation von Kindersoldat*innen aufmerksam machen. Und zwar online. Damit es klappt, brauchen wir eure Hilfe! Wir freuen uns sehr, wenn ihr euch an beiden Aktionsformaten beteiligt, die jetzt folgen. Sucht euch aber auch gerne eines der beiden aus!

1. Poste deine roten Hand!

Postet am 12. Februar ein Bild mit der Roten Hand zusammen mit eurem Statement auf euren eigenen Accounts bei Facebook, Instagram oder auf anderen Kanälen posten. hr könnt euch die Hand rot anmalen und in die Kamera halten oder auch eine rote Hand aufmalen und sie hochhalten. Werdet gerne kreativ! Nutzt dazu die Hashtags #RedHandDay, #RedHandDay2021.

Wir freuen uns sehr über eigene Statements von Euch. Ihr könnt aber auch einfach aus folgenden Vorlagen auswählen:

  • Kinder gehören in die Schule, nicht in den Krieg. Kein Einsatz von Kindersoldat*innen!
  • Kinder brauchen Zuneigung, keine Kleinwaffen. Waffenexporte stoppen!
  • Kinder gehören auf Spielplätze, nicht in Kampfeinheiten. Hilfsprogramme für Kindersoldat*innen ausbauen!
  • Kinder brauchen Geborgenheit, nicht Maschinengewehre. Schutz und Asyl für ehemalige Kindersoldat*innen!

2. Instagram-Challenge

Am 12. Februar machen wir außerdem eine Instagram-Challenge. Wir freuen uns sehr, wenn ihr euch beteiligt. So geht’s:

Poste ein Foto von dir mit dem Red-Hand-Day Sticker in der Instagram-Story. Den Sticker findest du unter #redhandday in der Gif-Suche direkt in deiner Story. Nominiert außerdem drei Freunde, dasselbe zu tun, indem ihr sie in der Story verlinkt. Einen Tag vorher findet ihr eine genaue Anleitung bei @tdh_de auf Instagram.

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Social Media Sharepics zum Red Hand Day

Ihr könnt auch unsere Sharepics und Textvorlagen nutzen. Einfach herunterladen und am 12. Februar auf Twitter, Facebook oder Instagram posten.

Twitter Sharepics zum Red Hand Day als ZIP-Datei

Ihr könnt zum Beispiel folgenden Text dazu verwenden:

Kinder gehören in die Schule, nicht in den Krieg! Zum #RedHandDay fordern wir: Straight 18! Kein Einsatz von Kindersoldat*innen, Schutz und Asyl für Minderjährige, denen Rekrutierung drohen, Waffenexporte stoppen, Hilfsprogrammen ausbauen.

Instagram Sharepics zum Red Hand Day als ZIP-Datei

Ihr könnt zum Beispiel folgenden Text dazu verwenden:

250.000 Kindersoldaten gibt es weltweit. Zum #RedHandDay fordern wir:

  • Straight 18! Kein Einsatz von Kindersoldat*innen
  • Schutz und Asyl für Minderjährige, denen Rekrutierung droht
  • Waffenexporte stoppen
  • Hilfsprogrammen ausbauen

Findest du den Red Hand Day genauso wichtig wie wir? Dann poste am 12. Februar ein Foto von dir mit dem #RedHandDay-Sticker oder deiner rot angemalten Hand und deinem Statement gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen.

Deutsches Bündnis Kindersoldaten fordert zum Red Hand Day den kompletten Stopp von Kleinwaffenexporten und ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz

Berlin, 9.2.2018 – Anlässlich des Red Hand Day ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten die Bundesregierung auf, den Export von Kleinwaffen und Munition komplett sowie alle Rüstungsexporte in Länder mit bewaffneten Konflikten und schweren Menschenrechtsverletzungen zu stoppen. Rund 250.000 Kindersoldaten und -soldatinnen werden in mindestens 20 Ländern zum Kämpfen gezwungen oder als Spione, Lastenträger und Sexsklaven missbraucht. In viele dieser Länder liefert Deutschland Waffen.

»Auch im vergangenen Jahr hat Deutschland wieder massenweise Rüstungsgüter in Konfliktregionen geliefert, beispielsweise nach Saudi-Arabien, Indien oder in die Philippinen«, sagte Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes und Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten. »In vielen Konfliktgebieten werden Kinder getötet, verstümmelt, sexuell missbraucht und zum Dienst als Soldaten gezwungen – auch unter Benutzung deutscher Waffen. All dies ist den Verantwortlichen für die Rüstungsexporte bekannt, doch es wird ignoriert. Wir protestieren mit dem Symbol der Roten Hand für einen sofortigen Stopp dieser skandalösen Rüstungsexportpolitik. Kindersoldatinnen und Kindersoldaten brauchen Freiheit, Frieden, Hilfe bei der Bewältigung ihrer Traumata und Bildung – aber keine deutschen Waffen.«

Als ersten Schritt fordert das Bündnis Kindersoldaten einen kompletten Stopp des Exports von Kleinwaffen und entsprechender Munition. Deren Verbreitung und Nutzung erweist sich selbst bei Lieferungen an NATO- und EU-Länder als unkontrollierbar. Des Weiteren sollte die gesamte Rüstungsexportpolitik dringend neu reguliert werden, so Ralf Willinger. Dafür müsse ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz mit rechtlich verbindlichen, einklagbaren Ablehnungskriterien erlassen werden. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Schärfung der Rüstungsexportrichtlinien der Bundesregierung reicht nicht aus. Diese Richtlinien sind unverbindlich und haben nicht zu einer restriktiven Rüstungsexportpolitik beigetragen, sondern zu immer neuen Rüstungsexportrekorden.

Innocent Opwonya, ehemaliger Kindersoldat aus Uganda, schilderte die verheerende Wirkung massenhaft verfügbarer Kleinwaffen aus eigener Anschauung: »Die Konfliktgebiete quellen über mit Waffen aller Art, die meisten davon kommen aus Europa und den USA. Ohne all diese Waffen könnten viele Konflikte gar nicht geführt oder weitergeführt werden. Ich appelliere an alle verantwortlichen Regierungen, diese Waffenexporte in Kriegsregionen zu stoppen. Fordern auch Sie als Bürgerin oder Bürger Ihre Regierung dazu auf. Denn die meisten Opfer sind unschuldige Zivilisten und viele Kinder. Ich habe meinen Vater und viele Freunde im Krieg verloren.«

Michael Schulze von Glaßer, politischer Geschäftsführer der DFG-VK und deren Vertreter im Bündnis Kindersoldaten, lenkte den Blick auf die Rekrutierungspraxis der Bundeswehr, die auch 17-jährige Freiwillige anwirbt. »Die Bundeswehr bildet immer mehr Minderjährige an der Waffe aus: Im Jahr 2017 waren es 2.128, ein neuer Höchstwert, darunter 448 junge Frauen. Trotz der Forderung der Vereinten Nationen und der Kinderkommission des Bundestags, diese Praxis einzustellen, bewegt sich die Bundesregierung kein Stück. Dabei wäre es ein Leichtes, das Alter auf 18 zu erhöhen und damit den international geltenden Standard einzuhalten, denn ein Großteil der Bewerber wird wenige Wochen oder Monate nach der Einstellung volljährig.«

Am 12. Februar 2002 ist das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention zu Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft getreten, das den Einsatz von unter 18-Jährigen in bewaffneten Konflikten verbietet. Seitdem gilt der Tag als internationaler Tag gegen den Einsatz von unter 18-Jährigen als Soldaten. Anlässlich dieses „Red Hand Day“ ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten gemeinsam mit zahlreichen Organisationen weltweit zu Aktionen mit dem Symbol der roten Hand auf. Bisher haben mehr als 400.000 Menschen in über 50 Ländern weltweit mit ihrem Handabdruck gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten protestiert. Auch in diesem Jahr finden Rote-Hand-Aktionen in zahlreichen deutschen Städten statt, darunter Berlin, Mainz und Freiburg. Viele Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bündnis Kindersoldaten unterstützen Hilfsprojekte für Kindersoldaten und -soldatinnen in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Statements

Fotos zum kostenlosen Download von Christian Jungeblodt/tdh

Weitere Bilder finden Sie hier zum Download (ZIP-Datei).

Für Rückfragen/Interviews:

Vertreter der Mitglieder des Deutschen Bündnis Kindersoldaten:

Mitglieder des Deutschen Bündnis Kindersoldaten:

Aktion Weißes Friedensband, Dt. NK des Lutherischen Weltbundes, Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK, Kindernothilfe, missio, Netzwerk Afrika Deutschland, Quäker-Hilfe Stiftung, terre des hommes, UNICEF Deutschland, World Vision

Weitere Informationen im Internet:

Deutsches Bündnis Kindersoldaten übergibt über 30.000 Unterschriften an Bundesverteidigungsministerin von der Leyen

Berlin, 14.9.2017. Zum Abschluss der Kampagne „Unter 18 Nie“ gegen die Rekrutierung von Minderjährigen bei der Bundeswehr überreichten Vertreter des Deutschen Bündnis Kindersoldaten über 30.000 Unterschriften an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Sie forderten im Gespräch mit der Ministerin und ihren Mitarbeitern, die Rekrutierung und Werbung von minderjährigen Jungen und Mädchen als Soldaten zu stoppen.

Die Aktion im Video

„Die Ministerin erklärte, die Jugendlichen befänden sich bei der Bundeswehr in einem geschützten Raum. Das ist gerade angesichts der diversen Skandale der letzten Monate eine völlig verfehlte Einschätzung“, so Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes und Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten. „Entwürdigende Aufnahmerituale, sexueller Missbrauch, rechtsextreme Vorfälle, erniedrigendes Verhalten von Vorgesetzten sowie Tote und Verletzte nach Gewaltmärschen – dies alles zeigt einmal mehr, dass die Bundeswehr – wie alle anderen Armeen – kein Ort für Minderjährige ist. Es wird deshalb höchste Zeit, dass die Bundesregierung der Aufforderung des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes, der Kinderkommission des Deutschen Bundestages und von über 30.000 Menschen folgt und das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anhebt sowie auf Werbung bei Minderjährigen verzichtet.“

„Der internationale „Straight 18“-Standard gegen den Einsatz von Minderjährigen im Militärdienst wird von fast allen Ländern weltweit eingehalten“, sagt Frank Mischo von der Kindernothilfe, Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten. „Die Bundesregierung verlangt von anderen Ländern wie Myanmar, Kolumbien oder Afghanistan, dass sie keine minderjährigen Soldaten einsetzen, denn das sind nach den Pariser Prinzipien, die Deutschland und über hundert weitere Länder unterschrieben haben, Kindersoldaten und deren Einsatz ist schon seit langem international geächtet. Wie passt das damit zusammen, dass die Zahlen minderjähriger Soldaten bei der Bundeswehr seit Jahren ansteigen, bis zum Höchstwert von fast 2000 im Jahr 2016?“

Michael Schulze von Glasser von der Deutschen Friedensgesellschaft und Mitglied im Deutschen Bündnis Kindersoldaten erklärt: „Messestände mit Partyatmosphäre, bunten Lichtern und Panzern, in die Kinder steigen, Abenteuerferienlager und Sportevents für Schülerinnen und Schüler – die Bundeswehr wirbt gezielt und zunehmend bei Minderjährigen. Das ist völlig inakzeptabel. Jugendliche sind leicht manipulierbar, die Bundeswehr sollte alle Werbemaßnahmen, die auf Kinder und Jugendliche zielen, dringend stoppen.“

Die Kampagne „Unter 18 Nie“ wurde von mehr als zehn Organisationen getragen, darunter das Deutsche Bündnis Kindersoldaten, Kindernothilfe, terre des hommes, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, World Vision, Friedensband, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Pax Christi.

Kampagne unter18nie.de sammelt Unterschriften für die Einhaltung des internationalen 18-Jahres-Standards bei der Rekrutierung von Bundeswehrsoldaten

Berlin, 31.8.2016. In der Bundeswehr gelten keine Jugendschutzmaßnahmen, 17-jährige Jungen und Mädchen werden genauso an der Waffe ausgebildet wie Erwachsene und zusammen mit Ihnen untergebracht. Das Risiko, dass sie körperlich und psychisch überfordert sind, Opfer von Mobbing oder Missbrauch werden oder später als Volljährige in Auslandseinsätzen traumatisiert, verstümmelt oder getötet werden, ist hoch. Anlässlich des Antikriegstages am 1. September appelliert das Deutsche Bündnis Kindersoldaten an Bundesverteidigungsministerin von der Leyen, das Eintrittsalter in die Bundeswehr auf 18 Jahre zu erhöhen und den Straight 18-Standard einzuhalten. Auf der Webseite www.unter18nie.de werden dafür Unterschriften gesammelt.

„Das Jugendschutzgesetz gilt in der Bundeswehr nicht, es gibt keinerlei besondere Schutzmaßnahmen für Minderjährige gegen Übergriffe oder sexuellen Missbrauch, es werden noch nicht einmal Daten dazu von der Bundeswehr erhoben“, so Ralf Willinger von terre des hommes, Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten. „Die Bundesregierung muss diese Missstände schnell beheben, indem sie das Rekrutierungsalter der Bundeswehr auf 18 Jahre anhebt. Sie ist als Vertragsstaat der UN-Kinderrechtskonvention zu besonderem Schutz aller unter 18-Jährigen verpflichtet.“

„Armeen wie die afghanische, die burmesische, die kongolesische oder die somalische haben sich in UN-Aktionsplänen verpflichtet, keine unter 18-Jährigen mehr zu rekrutieren“, so Frank Mischo von der Kindernothilfe, Sprecher des Deutschen Bündnis Kindersoldaten. „Diese Armeen halten sich aber nicht daran, sie rechtfertigen dieses Fehlverhalten auch mit Verweis auf die Minderjährigen in der Bundeswehr. Die Bundesregierung fordert international zu Recht die Einhaltung der 18-Jahresgrenze ein, rekrutiert aber selber 17-Jährige, das ist unglaubwürdig.“

„Unter 18-jährige Jungen und Mädchen dürfen in Deutschland keine gewaltverherrlichenden Videospiele spielen, werden aber bei der Bundeswehr in Techniken der realen Kriegsführung und Tötung ausgebildet. Die Erhöhung des Eintrittsalters in die Bundeswehr ist überfällig, der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes und ein breites Bündnis von Organisationen fordert Deutschland schon seit vielen Jahren dazu auf“, so Günter Haverkamp von der Aktion Weißes Friedensband, Mitglied im Deutschen Bündnis Kindersoldaten. „Mit der Aktion Unter18nie.de fordern wir Ministerin von der Leyen auf, den 18-Jahres-Standard endlich einzuhalten!“

Nur noch wenige Armeen weltweit rekrutieren Minderjährige. Die Bundeswehr ist neben der britischen Armee die einzige europäische Armee, die weiter Minderjährige in größerem Umfang einstellt. Zahlreiche Länder wie Spanien, Italien, Polen, Südafrika und Nepal haben in den letzten Jahren das Eintrittsalter in ihre Armeen auf mindestens 18 Jahre erhöht. Die große Mehrheit aller Länder weltweit rekrutieren schon seit langem nur Volljährige, darunter beispielsweise Russland, Japan, Kolumbien oder die Türkei. Auch in der britischen Armee sinkt der Anteil an Minderjährigen Rekruten seit Jahren, bei der Bundeswehr steigt er hingegen und ist letztes Jahr auf einem Höchststand von 1515 angekommen.

Das deutsche Bündnis Kindersoldaten ist ein Zusammenschluss von zehn Kinderrechts-, Friedens- und Entwicklungsorganisationen, die sich in Deutschland und Ländern in Asien, Lateinamerika und Afrika mit Anwaltschaftsarbeit und Projekten vor Ort gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten einsetzen. Die Mitglieder sind Kindernothilfe, terre des hommes, UNICEF Deutschland, World Vision, missio, Aktion Weißes Friedensband, Lutherischer Weltbund, Quaker-Hilfe Deutschland, Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Netzwerk Afrika Deutschland.

Aktionswebseite: www.unter18nie.de

Minderjährige gehören nicht in Armeen, auch nicht in die Bundeswehr! Bekräftigen Sie auf www.unter18nie.de diese Forderung mit Ihrer Unterschrift

Webseite des Deutschen Bündnis Kindersoldaten: www.kindersoldaten.info

Für Rückfragen:

Frank Mischo, Kindernothilfe, Tel 0163-2344357, frank.mischo@kindernothilfe.de

Ralf Willinger, terre des hommes, Tel 0541-7101-108, r.willinger@tdh.de

Günter Haverkamp, Aktion Weißes Friedensband, Tel 0171-8379230, haverkamp@friedensband.de

Michael Schulze von Glasser, Deutsche Friedensgesellschaft-VK, Tel 0176-23575236, svg@dfg-vk.de

Unterschriftenaktion: Helfen Sie mit, die Rekrutierung und Gefährdung von Minderjährigen zu stoppen und den 18-Jahre-Standard auch in Deutschland zu erreichen. Fordern Sie Verteidigungsministerin von der Leyen auf, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben. mehr