Rote-Hand-Aktion
Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten hat 2003 die Aktion Rote Hand gestartet und koordiniert die Aktion in Deutschland und die internationale Webseite der Aktion www.redhandday.org . Es ist eine jährliche Protestaktion gegen den Einsatz von Minderjährigen als Soldaten und gegen die Lieferung von Waffen in Länder und Regionen, in denen Kinder als Soldaten missbraucht werden. An der Aktion haben sich inzwischen fast eine halbe Mio. Menschen in über 50 Ländern beteiligt, darunter viele Schülerinnen und Schüler, ehemalige Kindersoldatinnen und -soldaten sowie namhafte Politiker. Der Red Hand Day ist in jedem Jahr der 12. Februar. An diesem Tag ist im Jahr 2002 ein Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention in Kraft getreten, das Kinder vor dem Missbrauch als Soldaten schützen soll.
Die Aktion Rote Hand in Deutschland
Kinder, Jugendliche und Erwachsene sammeln rote Hände und protestieren in der Öffentlichkeit (Schulen, Stadtfeste etc.). Die gesammelten Hände übergeben sie zusammen mit den politischen Forderungen der Aktion an Bürgermeister, Bundestags- , Landtags-, Europa-Abgeordnete ihres Wahlkreises, andere Politiker, Kirchenvertreter oder Prominente (z.B. Musiker, Schauspieler, Sportler), mit der Aufforderung, sich für ein Ende des Einsatzes von Kindersoldaten und besseren Schutz von Kindern in Kriegsgebieten einzusetzen. Die Fotos von der Übergabe stellen sie bei www.redhandday.org ein. Im Einzelfall können die roten Hände auch per Post überreicht werden. Mehr Informationen sind auf der internationalen Aktionswebseite www.redhandday.org und auf der deutschen Webseite zur Aktion www.aktion-rote-hand.de zu finden. Der oben genannte Personenkreis soll sich (wie es zum Beispiel BAP, der Bundespräsident, der Bundesaußenminister und viele Abgeordnete schon getan hat) für die Forderungen einsetzen bzw. (politische) Initiativen dazu in die Wege leiten. Die Angesprochenen werden gebeten, die Jugendlichen bzw. Aktiven möglichst bald über ihr Handeln zu informieren. Hier sind zum einen konkrete politische Initiativen denkbar, zum anderen aber auch symbolische und öffentlichkeitswirksame Handlungen, wie das Erklären des Tages zum offiziellen Gedenktag der Stadt:“Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten“ oder das Ausrufen der Schule oder Stadt als „Rote-Hand-Schule“ bzw. „Rote-Hand-Stadt“, die sich regelmäßig für Kindersoldaten einsetzt. Jugendliche besuchen Politiker, Kirchenvertreter, Prominente etc. und holen sich die Handabdrücke dieser Personen. Sie machen Fotos dieser Aktion, die bei http://www.redhandday.org/ eingestellt werden. Der Stand der weltweit gesammelten roten Hände wird unter http://www.redhandday.org/ notiert.
Fakten zur Aktion Rote Hand
- Die Aktion Rote Hand ist eine weltweite Protestbewegung gegen den Einsatz von Kindersoldaten. In den letzten Jahren beteiligten sich Hunderttausende auf allen Kontinenten an den Aktionen. Die Mehrzahl sind Kinder und Jugendliche. (www.redhandday.org und http://www.aktion-rote-hand.de/).
- Rote Hände als Protest wurden zum ersten Mal am 12. Februar 2002 eingesetzt, als das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention in Kraft trat. Dieser Tag ist seitdem ein weltweiter Aktionstag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten.
- Das Zusatzprotokoll verbietet den Einsatz von Kindern unter 18 Jahren in Kriegen und Konflikten als Soldaten. Auf Druck einiger Staaten, darunter Deutschland, wurde eine Ausnahme bei dem Verbot zugelassen: Staatliche Armeen dürfen Freiwillige ab 16 Jahren werben. Die Bundeswehr macht von dieser Ausnahme Gebrauch und rekrutiert jedes Jahr zahlreiche Minderjährige.
- Das Symbol der roten Hand wurde von einem Bündnis internationaler Menschen- und Kinderrechtsorganisationen, der Coalition to Stop the Use of Child Soldiers, heute Child Soldiers International (CSI) genannt (www.child-soldiers.org), für die weltweite Kampagne gegen den Missbrauch von Kindersoldaten eingeführt. Das Logo von CSI, die rote Hand mit einem kleinen weißen Kindersoldaten darin, ist geschützt und darf nur nach Rücksprache mit CSI verwendet werden. CSI macht politische Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Kindersoldaten und trug wesentlich zum Zustandekommen des Zusatzprotokolls bei.Es gibt zahlreiche nationale und regionale Bündnisse gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten, darunter das Deutsche Bündnis Kindersoldaten. Viele Mitgliedsorganisationen dieser Bündnisse helfen Kindersoldaten in den Konfliktgebieten, beispielsweise mit psychologischer Betreuung, mit Ausbildungs- und Wiedereingliederungsprogrammen.
- Die Aktion Rote Hand als Jugendaktion wurde von Aktion Weißes Friedensband Ende 2003 entwickelt und zusammen mit terre des hommes, der Kindernothilfe und anderen Organisationen des Deutschen Bündnisses Kindersoldaten erstmals 2004 durchgeführt. Im Zusammenhang damit wurde auch der Tag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten, international Red Hand Day genannt, in Deutschland gestartet, an dem seitdem jährlich Aktionen und Pressekonferenzen stattfinden. Die Aktion Rote Hand und der Red Hand Day finden weltweit starken Zuspruch. In Deutschland beteiligen sich insbesondere Schulen und Jugendgruppen, Kirchengemeinden sowie andere engagierte Gruppen und Vereine. Alle vereint der Protest gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten und die Solidarität mit den Betroffenen.
- Ein Höhepunkt der weltweiten Rote-Hand-Aktivitäten war die Sammlung von über 300.000 roten Handabdrücken in 34 Ländern im Zeitraum 12. Februar 2008 bis 12. Februar 2009. Jugenddelegierte aus vier Kontinenten übergaben am 12. Februar 2009 rote Hände an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, an die UN-Sonderbeauftragte für Kinder in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy, sowie an den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Kinder in bewaffneten Konflikten des UN-Weltsicherheitsrates, Claude Heller. Der UN-Generalsekretär versprach, alles in seiner Macht stehende zu tun, um den Missbrauch von Kindern als Soldaten zu beenden.
- In Deutschland wurden über 130.000 Handabdrücke gesammelt. Bundespräsident Horst Köhler lud am 12. Februar 2009 die Organisatoren und 30 Jugendliche zu einem Empfang ins Schloss Bellevue in Berlin ein.
- In Deutschland laufen die Abstimmungen zur Aktion innerhalb des Deutschen Bündnisses Kindersoldaten sowie mit weiteren beteiligten Organisationen. Dazu gehören: terre des hommes, Kindernothilfe, Aktion Weißes Friedensband, UNICEF Deutschland, World Vision, Pax Christi, Deutsche Friedensgesellschaft und viele andere.
- Das zentrale Ziel der Aktion ist die weltweite Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten unter 18 Jahren („straight 18“) – völlig unabhängig davon, ob sie zwangsweise oder „freiwillig“ rekrutiert werden und welche Rolle sie in den Armeen und bewaffneten Gruppen ausfüllen. Jeder Einsatz von Kindern unter 18 Jahren in militärischen Verbänden oder zu militärischen Zwecken wird abgelehnt, selbst wenn die Kinder keine Waffen tragen müssen. Dazu zählt auch die militärische Schulung von Kindern unter 18 Jahren in Schulen oder Akademien.
Gib uns Deine Rote Hand!
Setze ein Zeichen gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten!